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Ronya Othmann

Mi., 09. Okt.

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Gräfelfing

Vierundsiebzig. Auf der Suche nach den Spuren des Völkermords an den Jesiden

Ronya Othmann
Ronya Othmann

Zeit & Ort

09. Okt. 2024, 19:30

Gräfelfing , Gemeindebibliothek, Stefanusstraße 8

Über den Abend

Viele Jahrhunderte lebte die ethnisch-religiöse Gruppe der Jesiden als Minderheit im kurdischen Siedlungsgebiet, überwiegend in den heutigen Staaten Irak, Syrien und Türkei. Immer wieder wurden sie aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Zuletzt 2014, als der sogenannte ‚Islamische Staat‘ ein Massaker unter den jesidischen Bewohnern der nordirakischen Stadt Sindschar anrichtete. Die junge deutsch-jesidische Schriftstellerin Ronya Othmann begibt sich auf die Suche nach den Spuren dieses Völkermords, versucht Hintergründe zu erhellen, spricht mit Angehörigen und Zeugen des Geschehens, berichtet über vergangene Pogrome unter der jesidischen Bevölkerung – und sucht in ihrem dokumentarischen Roman nach einer Sprache, das Unaussprechliche in Worte zu fassen. Nachdem Joana Osman im April 2024 bei der Literarischen Gesellschaft über die Geschichte ihrer palästinensischen Familie sprach, setzen wir die Tradition mit einem Zeitzeugenbericht einer jungen Schriftstellerin fort, die über eine orientalische Minderheit spricht, die heute in alle Welt verstreut ist.

Ronya Othmann wurde 1993 in München als Tochter eines kurdisch-jesidischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren. 2012 Abitur, danach literarische Ausbildung an Hochschulen in der Schweiz und Deutschland. Sie schreibt Lyrik, Prosa und Essays, arbeitet auch journalistisch in renommierten Zeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder der ZEIT. Im Jahre 2020 erschien ihr Debütroman ‚Die Sommer‘, 2024 ihr Roman ‚Vierundsiebzig‘, für den sie den Düsseldorfer Literaturpreis erhielt, nachdem sie für erste Auszüge aus dem Werk bereits 2019 den Publikumspreis des Bachmann-Wettbewerbes gewonnen hat.

Foto Paula Eckert

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